Mittlerweile darf man die Norweger nicht mehr als Nebenprojekt betrachten. Das siebte Album in 10 Jahren – da darf man getrost von einer gestandenen Größe sprechen. Auch auf „VII“ (VÖ: 10.11.2023) bleibt man der Linie des Vorgängers schon treu. Und doch … es wirkt alles etwas heavier, homogener aber auch eingängiger.
„Sands Of Time“ gebührt der Einstieg ins neueste Werk. Die Marschroute wird gleich klargestellt: Es geht voran!
Durch das ganze Album spinnt sich ein gefühlter roter Faden. Geprägt von eingängigen Refrains aber eben auch einen zeitgemäßen und eigenständigen Hardrock und angrenzender Subgenres ohne Schnörkel.
Was sich jetzt als eher negative Äußerung anhört: Mitnichten. SPIDERGAWD gelingt etwas was anderen Bands oftmals fehlt: Der Spannungsbogen wird trotz der markaten Eingängigkeit immer wieder hoch gehalten. Sie taten gut daran die Spielzeit auf 37 Minuten zu begrenzen.
Diese eher geringe Spielzeit wurde allerdings mit einigen Hochkarätern bestückt.
„The Tower“ verbirgt eine politische Betrachtung des zunehmenden Rechtsrucks der Welt und was dies vielleicht mit den Kunstschaffenden anstellt. Jeder Song hat seine Anleihen am vorherigen aber eben auch diese kleinen markanten Unterschied im Songwriting die oftmals erst bei mehrmaligen hören ankommen.
Für den krönenden Abschluss sorgt „…And Nothing But The Truth“. Hier wird das ganze innovative Können der Norweger ausgespielt. Baritonsaxofonist Rolf Martin Snustad hat hier seinen Auftritt. Der Wehmut, die Heavyness trotz des getragenen Gitarrensounds. Das wohlig warme Soundpolster reift zu einem Kleinod des musikalischen Schaffens und baut sich prächtig auf. Ein absolut gebührendes Ende dieser musikalischen Spielwiese.
Tracklist „VII“
- Sands Of Time
- The Tower
- Dinosaur
- Bored To Death
- Your Heritage
- Afterburner
- Anchor Song
- …And Nothing But The Truth
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